· Pressemitteilung

Große Erlebnisse für kleine Menschen

Eine DRK-Projektwoche in der OGS der Pfefferackerschule bot rund 30 Kindern ein fünftägiges Ferienprogramm

Zwei kleine Jungs stehen Hand in Hand an der Startposition des Parcours. Sie sind die ersten die sich trauen, diese Herausforderung anzugehen. Einer von ihnen nämlich muss die Augen schließen und sich ganz auf die Anweisungen des anderen verlassen. So geht es über eine kleine Hürde, unter Matten her und über eine Bank. Zum Abschluss heißt es, sich rücklings fallenzulassen auf eine dicke Matte. Mit geschlossenen Augen erfordert das richtig viel Mut von den Kleinen, die an diesen fünf Tagen in den Herbstferien eine ganze Menge erleben, ausprobieren und lernen können. Das DRK Gelsenkirchen nämlich besucht sie, die Kinder der OGS der Pfefferackerschule, mit der Projektwoche „DRK-Erlebniswelt“.
Jene bietet das DRK hier erstmals alleine an. Zweimal schon war man gemeinsam mit Bündnispartnern in diesem Format aktiv. Nun also stemmt man alles mit eigenen Kräften, die ihrerseits ihre persönlichen Stärken einbringen. So wie Benedict Römer. Der ehrenamtliche Mitarbeiter betreut gerade den Parcours und erzählt dabei vom Programm des Vortages: „Da haben wir gemeinsam am Laptop gearbeitet, weil viele Kinder noch Probleme haben, eine Tastatur zu bedienen.“ Hier gelte es, die motorischen und koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Aber natürlich ging es ebenso um den Schutz von Kindern. „Wir haben auch intensiv über Internetsicherheit gesprochen. Viele der Kinder spielen schon online. Da ist es wichtig, dass sie wissen, wie sie sich verhalten sollten, wenn sie innerhalb dieser Spiele von Fremden kontaktiert werden.“ Die erste Lektion zum Beispiel: Mit den Eltern darüber sprechen.

Kinder können ihre Talente zeigen und einbringen

Ihre persönlichen Fähigkeiten und ihre Erfahrungen bringt auch Liza Makarova ein. Die Mitarbeiterin des DRK tanzte acht Jahre lang semiprofessionell in der Ukraine, bevor sie nach Deutschland kam. Ihr Wissen gibt sie jetzt weiter – und hat dafür tolle Techniken entwickelt. Ihre Choreografien denkt sie sich alle selbst aus und findet Kommandos, die die Kleinen auch verstehen. So gibt es einen Move, bei dem streckt sie die Arme nach vorne aus und kreuzt die Handgelenke. Jene Bewegung nennt sie „Stopp“. Und alle Kinder verstehen sie. So hat die junge Frau es geschafft, den rund 30 Teilnehmenden im Alter zwischen sechs und elf Jahren binnen kurzer Zeit eine Choreografie zu vermitteln.
Am besten hat Anisia die verinnerlicht. Die Achtjährige steht in der ersten Reihe der Tanzenden –  aber einen Schritt vor allen. Man sieht deutlich, wenn die anderen nicht auf die Dozentin schauen, dann orientieren sie sich an der jungen Dame. Zum ersten Mal könne sie in der Schule zeigen, wie talentiert sie in diesem Bereich ist, erzählt Anisia. „Ich tanze auch im Tanzverein und bin dort in der Leistungsgruppe“, erzählt sie, dass ihr Herz auch in der Freizeit für die Bewegung zur Musik schlägt. Natürlich freut sie sich besonders darauf, das Erlernte bei dem kleinen Abschlussfest für ihre Familie und die Verwandten der anderen Teilnehmenden zu zeigen.

Erlerntes wird verinnerlicht

Laura Ruba sitzt derweil am Rande und schaut „ihren“ Kindern zu. Sie ist studentische Hilfskraft in der von der Caritas betriebenen OGS und erzählt, bereits in den Sommerferien hätten die Schülerinnen und Schüler viel durch das Team des DRK gelernt. „Da ging es um die Erste Hilfe. Es war sogar ein Rettungswagen hier. Das war für die Kinder ein Highlight. Da bleibt auf jeden Fall etwas hängen.“ Was zum Beispiel? „Die Kinder wissen bis heute, wie man einen Krankenwagen ruft.“ Ein toller Erfolg. Daher dürfe man auch gespannt sein, wie die Kleinen die Informationen zur Internetsicherheit verarbeiten, was sie zum Beispiel den Mitschülern davon berichten.
Dass es oftmals besser ist, von außen zu kommen und bestimmte Themen anzusprechen, weiß Michael Mrowietz, Teamleiter mehrerer Fachbereiche beim DRK und Organisator der Projektwoche, allzu gut. „Wenn wir in den Raum kommen, dann ist das für die Kinder etwas Besonderes. Das schafft einen ganz anderen Bezug.“ Man könne auf besondere Weise das Gespräch suchen und wichtige wie lehrreiche Botschaften anbringen. Daher möchte das DRK gern weitere Projektwochen in anderen Schulen durchführen. Jene finanzieren sich entweder durch Spenden der Gäste der Abschlussveranstaltung oder durch Sponsoren. „Unser Ziel ist es, regelmäßig Projektwochen in Schulen anzubieten, sie dadurch zu sicheren Häfen für die Kinder zu machen und in das Netzwerk der Kinderschutzinseln aufzunehmen. Genauso wichtig ist es aber natürlich, ein Zeichen zu setzen dafür, dass wir als DRK einfach da sind, ansprechbar sind und mit unseren Werten in die Gesellschaft hinein wirken.“