Klein in der Fläche, aber groß, was die Resonanz betrifft, so lässt sich der nunmehr dritte Indoor-Weihnachtsmarkt im Sportstudio „Limitless“ in Buer beschreiben. Einmal mehr nahm auch das DRK Gelsenkirchen an dem Angebot seines Netzwerkpartners teil und präsentierte sich mit seiner Arbeit, aber auch mit einem besonderen Projekt, das zu Herzen geht: Das Frauencafé für Geflüchtete aus der Ukraine stellte die bei den Treffen entstandenen künstlerischen Arbeiten aus.
Zu sehen waren Bilder und maskenhafte Objekte, allesamt mit ganz unterschiedlichen Techniken gestaltet – mal fein und realistisch gemalt, mal gerakelt, dann wieder mithilfe einer Drucktechnik entstanden. So unterschiedlich wie die Techniken sind auch die Themen: „Zur Weihnachtszeit haben wir Orangen gemalt“, erzählte Nina Ivanova lachend. „Dieses positive Orange hat unsere Stimmung wiedergegeben.“
Basko-Buttons sind heiß begehrt
Aber natürlich gibt es auch Bilder, die den Betrachtenden die traumatischen Erlebnisse der Malerinnen nachempfinden lassen. „Einige Bilder erzählen vom Krieg. Für uns ist das ein schwieriges Thema, das wir nicht immer besprechen können und wollen.“ – „Es ist jedoch wichtig, dass die Frauen einen Raum und eine Möglichkeit haben, das Erlebte zu verarbeiten“, so Michael Mrowietz, Fachbereichsleiter Migration und Integration beim DRK Gelsenkirchen. Da sei es ein glücklicher Zufall, dass auch Natalia Aksonova zu der Gruppe stieß. Sie nämlich war in der ukrainischen Heimat als Kunsttherapeutin tätig.
Vis-a-vis zur Ausstellung hatte sich im Limitless die Migrationsberatung für Erwachsene des DRK Gelsenkirchen platziert. Die Mitarbeitenden hatten Angebote dabei, die besonders kleine Gäste in ihren Bann zogen. „Sie können bei uns unsere DRK Blanko-Postkarten bemalen oder sich Buttons anfertigen lassen mit einem Bild von Basko, dem Maskottchen der Kinderschutzinseln“, erklärte Christian Bilke und verriet: „Das finden die mega-cool. Da funkeln die Kinderaugen richtig.“
Über die Kinder die Erwachsenen erreichen
Das Konzept dahinter erläuterte Michael Mrowietz. „Zum einen können wir über die Kinder, die hier ja vielfach auch von der Schule aus trainieren oder einfach so zu Gast sind, mit den Eltern ins Gespräch kommen und ihnen unsere Angebote im Rahmen der Migrationsberatung vorstellen. Zum anderen ist es auch gut, wenn alle Menschen uns kennen, egal welcher Herkunft. Jeder hat ja zum Beispiel Nachbarn. Und es kommt immer häufiger vor, dass Betroffene zu uns vermittelt werden durch Menschen, die unsere Angebote bei Veranstaltungen kennengelernt haben.“
Das DRK Gelsenkirchen vertrat bei dem Weihnachtsmarkt auch den Netzwerkpartner der Kinderschutzallianz, die ihrerseits schon viele Projektpartner in der Stadt gewinnen konnte. So auch die Gesamtschule Buer-Mitte, die Pilotschule ist für die Kinderschutzallianz und das Projekt „Sicherer Hafen“. Schülerinnen und Schüler der Einrichtung waren auch gekommen, um hier Plätzchen und Waffeln zu verkaufen. „Zur Aufbesserung der Klassenkasse“, verriet Lehrerin Stephanie Köster. Denn das ermögliche die Teilhabe aller an Gemeinschaftsaktionen und gleichzeitig schulen solche Aktionen die Selbstständigkeit und das Gemeinschaftsgefühl.
Der plüschige Hund erobert die Kinderherzen
Das Netzwerken liegt auch Denis Wieser, dem Hausherrn, am Herzen. Er hatte vieles vorbereitet, um besonders den jungen Gästen eine gute Zeit zu bereiten. „Wer zum Beispiel am Tisch der Realschule Mühlenstraße einen Basko ausmalt, bekommt von uns eine Tüte mit gesunden Leckereien aus dem Laden Juut in Buer.“ Und noch mehr: „Die zehn schönsten Bilder werden ausgezeichnet. Deren Malerinnen und Maler erhalten von uns ein professionelles Fotoshooting mit Basko.“ Nach einer kurzen Pause ergänzte er: „Weihnachten ist doch die Zeit des Schenkens.“
Der angesprochene Basko war natürlich auch ein Höhepunkt für die Gäste. Die plüschige Symbolfigur für den Kinderschutz hat in der Stadt schon lange Kult-Status und ist den Kleinen, das spürte man deutlich, schon richtig ans Herz gewachsen. Und so war es bei diesem Weihnachtsmarkt eben kein Santa, der als fabelhafte Symbolfigur für das Gute Groß und Klein begeisterte. Hier war es ein übergroßer Hund mit Einsatzerfahrung bei der Polizei, der die Herzen der Menschen höher schlagen ließ.





