DRK hilft beim Aufbau des Schulsanitätsdienstes
An der Hauptschule an der Grillostraße startete das Projekt mit einem Schnuppertag. RTW, Motorrad und Einführungen begeisterten die Jugendlichen.
Gebannt schaut Xheni auf die interaktive Tafel. Sie kann ihre Augen nicht von dem Geschriebenen lassen, folgt fasziniert und mit teils offenem Mund den Ausführungen von Michael Mrowietz. Der Fachbereichsleiter Migration und Integration beim DRK Gelsenkirchen ist heute an der Hauptschule an der Grillostraße zu Gast, um erstmals über den Schulsanitätsdienst zu informieren, über dessen Sinn, die damit verbundenen Schulungsmöglichkeiten und nicht zuletzt die daraus resultierenden beruflichen Optionen. Die 13-Jährige wusste das alles bislang nicht. Und auch wenn sie noch ein paar Tage Zeit hätte, in sich zu gehen und sich zu prüfen, ob sie wirklich teilnehmen möchte, steht ihre Entscheidung schon jetzt fest: „Das will ich machen!“
Anderen zu helfen, das ist Kernaufgabe des Roten Kreuzes – und jedem der vielen Mitarbeitenden eine Herzensangelegenheit. Deswegen investiert das DRK an der Hauptschule an der Grillostraße nun viel Engagement, um auch Schülerinnen und Schüler zu befähigen, anderen zu helfen, sie auszubilden und ihnen in der neuen Aufgabe Mut und Sicherheit zu geben. Denn eines ist klar: „Es können nicht nur erwachsene Menschen anderen in Notsituationen helfen“, erklärt Johannes Heinrich, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Gelsenkirchen. „Deswegen bilden wir in unseren Kindertagesstätten ja schon die Kinder in altersgerechter Erster Hilfe aus. An Grundschulen und insbesondere weiterführenden Schulen ist das daher natürlich auch möglich.“
Wichtige Helfer in Notsituationen
Haben sich junge Menschen gefunden, die sich einbringen möchten, steht für sie ein Kursus in Erster Hilfe an. „Im nächsten Schritt helfen wir schulintern beim Aufbau eines Schulsanitätsdienstes.“ Was dessen Aufgabe ist? „Diese Schülerinnen und Schüler werden mit alarmiert, wenn es in der Schule einen Notfall gibt und der Rettungsdienst gerufen wird. Sie betreuen dann zum einen die betroffene Person und weisen zum anderen die Rettungskräfte ein.“ Eine wichtige Aufgabe. „Man muss sich vorstellen, als Rettungssanitäter erreicht man die Schule, weiß aber natürlich nicht unbedingt, wie man dort anfährt, ob man auf den Hof fahren kann und vor allem, wo die betreffende Person zu finden ist“, erklärt Johannes Heinrich, der selbst auf zahlreiche Einsätze im Rettungsdienst zurückblickt. Weisen Mitglieder des Schulsanitätsdienstes die Fachkräfte ein, kann dies wichtige Zeit einsparen.
Hier und heute erfahren die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge erstmals mehr über das umfangreiche Angebot im Rettungsdienst des DRK. Besonders spannend: Auf dem Hof steht ein Rettungswagen, der besichtigt werden darf und wo sich die jungen Menschen verbinden lassen können. Noch interessanter aber ist für viele das Motorrad aus der Motorradstaffel des DRK, mit dem Dominik Wittkamp heute hier ist. Die Jugendlichen sind begeistert, nehmen allzu gern die Möglichkeit wahr, einmal Probe zu sitzen und diesen Moment mit einem Foto festzuhalten. „Es hat ein wenig gedauert, bis sich der erste getraut hat. Aber jetzt wird das sehr gut angenommen“, so Dominik Wittkamp, der Probleme hat, überhaupt vom Hof zu kommen, als er zum nächsten Einsatz muss.
Die Ausbildung beginnt bald
Derweil erklärt Michael Mrowietz in einem Klassenzimmer Xheni und ihren Freundinnen weiter, welche beruflichen Perspektiven das DRK bietet, dass man mit einem Hauptschulabschluss gleich die Rettungshelfer-Ausbildung machen und einsteigen kann. Die jungen Damen saugen die Informationen förmlich auf. „Das ist für mich auch beruflich interessant“, sagt Xheni, die ganz klar formuliert, ihr Herzenswunsch wäre es, anderen helfen zu können. Das will auch Anastasia. Die Elfjährige will sich ebenso melden für den Schulsanitätsdienst. „Weil ich es wirklich mag, Menschen zu helfen.“ Dann ziehen die Mädchen weiter. Ihre letzte Station für heute ist ein Besuch im Rettungswagen. Bald, sagt Michael Mrowietz, werde die Ausbildung beginnen. „Und schon zum Winter hat die Hauptschule an der Grillostraße ihren eigenen Schulsanitätsdienst.“
Schulen, die sich für das Programm interessieren, können sich melden unter: ssd@drk-ge.de.